Järeda-Granit
Das Geschiebe des Jahres 2025: Järeda-Granit
Järeda-Granit ist ein grobkörniger Granit mit schwarzen Rissen im rötlichbraunen Feldspat. Er kommt nur in Südschweden vor und ist ein leicht zu erkennendes, gutes Leitgeschiebe.
Der ehemalige Ort Järeda gehört heute zu Järnforsen im nördlichen Småland.
Wie bei den meisten Graniten überwiegt Alkalifeldspat, der rötlich, rötlichbraun oder auch hellbraun aussieht und oft einen grauvioletten Farbstich aufweist (Vinx 1999). Die Feldspäte sind etwa 1-1,5 cm groß, das Gestein ist gleichkörnig.
Typisch für Järeda-Granit sind schwarze Risse in den Alkalifeldspäten. Diese Risse sind nur wenige Zehntel Millimeter breit und zeigen alle ungefähr in eine Richtung. Das schwarze Mineral ist Biotit, was nur unter einem Mikroskop erkennbar ist.


Plagioklas ist kaum sichtbar, steckt aber in großer Menge als perthitische Entmischung im Alkalifeldspat. Järeda-Granit ist ein Monzogranit, enthält also relativ viel Plagioklas. (Granite, in denen der Alkalifeldspat deutlich überwiegt, heißen Syenogranite.)

(Aufnahme unter Wasser, Foto: M. Torbohm)

(Aufnahme unter Wasser, Foto: M. Torbohm)
Der reichlich enthaltene Quarz ist weiß, hellgrau oder blau und durch mechanische Belastung rissig. Manche Quarze sind in sich in viele winzig kleine Stücke zerbrochen und sehen auf Bruchflächen körnig wie Zucker aus. Ein Teil des Järeda-Granits enthält länglich verformte Quarze und hat ein gneisähnliches Gefüge.
Die folgende Probe ist ein geschnittenes und poliertes Geschiebe von der Insel Langeland. Hier sind die Alkalifeldspäte keine einzelnen Individuen, sondern bilden größere Aggregate aus verbundenen Alkalifeldspäten. Sie sind umgeben von ausgelängten, hellblauen Quarzen, von denen einige klar und nicht zerbrochen sind. Dieser Järeda-Granit ist kräftig deformiert.


zeigen ungefähr in eine Richtung (Ausschnitt aus Bild 5)
Der folgende Järeda-Granit stammt aus einem Aufschluss in Järnforsen in Småland. Sein Alkalifeldspat ist hellbraun und nur wenig rissig. Solche Gefüge wären, als Geschiebe gefunden, nicht mehr eindeutig - mit anderen Worten: Es gibt unterschiedliche Gefügevarianten des Järeda-Granits.

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Literatur
Holst N. O. 1885: Beskrifning till kartbladet Hvetlanda. SGU. Ser Ab. N. 8. Stockholm
Smed P. (übersetzt durch EHLERS J) 2002: Steine aus dem Norden. Geschiebe als Zeugen der Eiszeit in Norddeutschland. 2. Auflage, Borntraeger
Torbohm, M: Geologische Streifzüge - Järeda-Granit
Vinx R. 1999: Der Järeda-Granit als Leitgeschiebe: Ein roter Småland-Granit mit spezifischen Merkmalen - Archiv für Geschiebekunde 2 (9): 687-696, 3 Abb., 1 Tab., Hamburg
Vinx R 2016: Steine an deutschen Küsten. Quelle und Meyer Verlag Wiebelsheim
Matthias Bräunlich, Januar 2025